Gedenkfeier zur Erinnerung des Volksaufstands in der DDR am 17.Juni 1953 und Verleihung der Bürgermedaille der Stadt Düren an unseren Ehrenabiturienten Herrn Peter Hippe

Vor genau 70 Jahren begehrte das Volk in der DDR gegen das SED-Regime auf, was mit einem Aufstand der Straßenarbeiter in Ost-Berlin begann, weitete sich auf das gesamte Land aus, so dass man von etwa einer Million Bürgern spricht, die ein freiheitliches Land mit demokratischen Wahlen und sogar die Wiedervereinigung mit der Bundesrepublik forderten. Nur durch den Einsatz russischer Panzer konnte die Regierung diesen Aufstand gewaltsam niederschlagen. Doch dieses Ereignis wurde zum Symbol des Freiheitswillens der Ostdeutschen und bis zur Wiedervereinigung als „Tag der deutschen Einheit“ gefeiert.

Im Jahr 2023 wird nun aufgrund des 70. Jahrestages bundesweit mit vielen Veranstaltungen in besonderem Maße an den Volksaufstand in der DDR erinnert.

Auch die Bischöfliche St. Angela-Schule nahm am Freitag mit über sechzig Schülerinnen aus der Q1 an der durch den Verein der Opfer des Stalinismus (VOS) organisierten Veranstaltung vor dem Gedenkstein in der Bismarckstraße teil.

Neben Mitgliedern des Vereins, dem Bürgermeister Herrn Frank Peter Ullrich und dem Landesbeauftragten für die Belange deutscher Heimatvertriebener und Aussiedler Herrn Heiko Hendriks, hielt unser Ehrenabiturient Peter Hippe eine Rede, welche besonders berührend war, da er von seinen Erlebnissen als elfjähriger Junge in Halle an der Saale an diesem 17.Juni 1953 berichtete. Er schilderte eindrücklich von den Demonstrationen in seiner Stadt, den Reaktionen der Polizei und den Schüssen auf die aufständische Bevölkerung, von der Angst, die er und seine Freunde damals verspürten.

Herrn Hippe freute bei der diesjährigen Gedenkveranstaltung vor allem die Anwesenheit so vieler junger Zuhörer; denn seine Hauptmotivation als Zeitzeuge ist es, die Jugend zu informieren, ihre Wachsamkeit zu wecken und sie durch die Schilderung seiner Lebenserfahrungen in einer Diktatur, den Wert eines Lebens in Freiheit erkennen zu lassen.

Auf Grund dieses Verdienstes um die Bildung der Jugend wurde Herrn Hippe nun letzten Samstag eine weitere Auszeichnung zuteil: Vom Bürgermeister wurde ihm durch einstimmigen Ratsbeschluss die Ehrenmedaille der Stadt Düren verliehen. An dem feierlichen Festakt im Rathaus nahmen Persönlichkeiten aus der Politik und wichtige Weggefährten Herrn Hippes teil, aber auch Vertreter der Dürener Schulen, die den Zeitzeugen jedes Jahr für Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern zu Gast haben, waren eingeladen, um den Ehrenbürger zu würdigen.

Die passende musikalische Begleitung zu diesem Ereignis erfolgte durch das Schülerensemble unserer Schule unter der Leitung von Frau Kleinlosen und Herrn Kahlenbach.

Als Geschichtslehrerin der St. Angela-Schule hat es mich besonders gefreut, dass unser Ehrenabiturient und langjähriger Zeitzeuge zur DDR-Geschichte diese wichtige Ehrung durch die Stadt erhalten hat.

(Elke Bauer)
Fotocredit: B. Thelen und D. Zirke (Stadt Düren)