Exkursion in die Wildniswerkstatt des Nationalparks Eifel

Einen Tag verbrachte die Klasse 9 Gb in der Wildniswerkstatt des Nationalparks Eifel bei Heimbach. Viel Natur und auch einige spannende gemeinsame Übungen und Aktivitäten warteten auf die Schüler. Zusammen mit den beiden Rangern Stefan und Philipp machte sich je eine Hälfte der Klasse auf den Weg durch den Wald rund um die Wildniswerkstatt, um viele Informationen über die Natur im Nationalpark zu sammeln.

Die Ranger brachten den Jungen bei, einige Bäume zu erkennen, wie beispielsweise die Erle, die gerne an Gewässern zuhause ist. Außerdem waren auch deutliche Spuren von Tieren im Nationalpark zu finden. Zweimal kamen die Gruppen an Flächen vorbei, die in der Nacht zuvor von Wildschweinen auf ihrer Suche nach Nahrung wie Würmern, Wurzeln, sogar Mäusen durchwühlt worden waren. Diese und viele weitere Tiere leben im Wald wie beispielsweise auch Wildkatzen und sehr seltene Luchse. Ebenso ist der Wolf zumindest ab und an auf der Durchreise durch den Nationalpark Eifel, weil er sich hauptsächlich im belgischen Hohen Venn aufhält. Darüber hinaus erklärten die Ranger den Unterschied zwischen Hirsch und Reh. 

Die gemeinsamen Aktivitätenumfassten, blind durch den Wald zu gehen und dabei die Natur nicht nur mit den visuellen Sinnen zu erfahren, sondern auch alle anderen Sinneseindrücke zuzulassen, wie beispielsweise die Wahrnehmung, wie der Boden beschaffen ist, wo es raschelt und welcher Vogel gerade singen könnte. Das Zwitschern des Zaunkönigs und das Hämmern des Spechtes waren zu hören.

Ein Spiel, das einfach wie abwechslungsreich war, zeigte auch wie sich die Sinne des Menschen verhalten. Beim Spiel „Jäger und Rehe“ hat ein Mitschüler, der den Jäger spielt, ein Fernglas. Damit beobachtet er den Wald vor ihm, während sich die Rehe im Unterholz verstecken und an den Hochsitz anschleichen. Auch wenn das Fernglas das Sehen erleichtern soll, schränkt es im nahen Bereich die Sicht auch ein, sodass auch das Hören wieder an Bedeutung gewinnt. Das Spiel kam super an und die Jungen wollten Runde um Runde spielen.

Die gemeinsamen Aufgaben und Herausforderungen stärkten den Teamgeist. Eine Aufgabe bestand darin, als Gruppe aus Forschern einen Schatz von einer einsamen Insel zu holen, ohne jedoch durch das Wasser, welches die Insel umgab, zu schwimmen. Krokodile würden jeden Schwimmer sofort angreifen. Nur gemeinsam konnte diese Aufgabe gelöst werden und durch viel sportliches Talent und Geschick sowie durch gemeinsame Planung und Absprache war es möglich, die Tasche, also den Schatz, zu heben.

Außerdem war es möglich, auf einem Balancierparcours die eigene Geschicklichkeit zu testen und anschließend am Lagerfeuer die Mittagspause zu verbringen. Das Feuer wurde jedoch nicht einfach mit Feuerzeug oder Streichhölzern entfacht, sondern mit Feuerstein, Stahl und Zunder. Dadurch wurde insbesondere deutlich, dass Feuer keine Selbstverständlichkeit ist, sondern das Entzünden von Feuer mit Arbeit verbunden ist. Daraus ergibt sich auch der hohe Wert eines kontinuierlich brennenden Feuers, welches einen Raum erhellen kann und mit Wärme versorgt.

Im Wald gab es darüber hinaus die ein oder andere Überraschung. Auf der einen Seite zwitscherten bereits viele Vögel, auf der anderen Seite fand die eine Hälfte der Klasse auf ihrem Rundweg durch den Wald die Hülse einer abgefeuerten Granate aus dem Zweiten Weltkrieg. Auf diese Weise wurde den Schülern schlagartig deutlich, dass diese Natur in der Vergangenheit ganz erheblich dem menschlichen Einfluss ausgesetzt war. Beide Gruppen trafen auf ihrem Weg auf Bombentrichter, die natürlich auch das Erbe des Zweiten Weltkriegs sind.

Wald, Wasser, Wildnis- diese drei Merkmale stehen für den Nationalpark Eifel und seine ökologische Bedeutung. Das Erleben von Natur und die gemeinsame Zeit im Wald war eine sehr positive Erfahrung für die Jungen.