Exkursion der Lateinkurse Klasse 8 nach Xanten

Am Montag, dem 3. Juli, brachen die beiden Lateinkurse der Jahrgangsstufe acht nach Xanten auf. Sie besichtigten dort die teilweise rekonstruierten Ausgrabungen der kaiserzeitlichen Colonia Ulpia Traiana.

Das Ausgrabungsgelände des Archäologischen Parks liegt praktisch über den Resten der alten römischen Besiedlung. Es handelt sich dabei um ein altes Militärlager, das sukzessive zur Stadt ausgebaut wurde und schließlich den rechtlichen Status einer colonia erhielt. Der besondere Reiz des Parks besteht darin, dass die antiken Straßenverläufe durch gerade Wege und die Wohnbebauung, die insulae, durch Bäume nachempfunden worden ist. Dadurch ergibt sich ein sehr lebendiger Blick auf die Anlage und die Dimensionen der antiken Stadt. Ebenso gibt es mehrere rekonstruierte römische Bauten, die besonders das Alltagsleben unmittelbar erfahrbar werden lassen, beispielsweise in der römischen Herberge. Dort wird gezeigt, wie Römer Vorräte aufbewahrten, wie sie sich wuschen, wie sie sich ausruhten und miteinander sprachen. Diese Anschaulichkeit ist eine wesentliche Ergänzung zur üblichen Aufnahme der Antike im Unterricht. Hier steht das Objekt- wenn auch rekonstruiert- dort ist das Lehrbuch, das mit Hilfe von Texten und Abbildungen die antike Lebens- und vor allem Gedankenwelt näher bringen möchte.

Nach einer Rallye durch den Archäologischen Park konnten die Schülerinnen ihre Freizeit wahlweise im Archäologischen Park oder in der Innenstadt von Xanten verbringen. Viele Schülerinnen nutzten die Gelegenheit, durch den Ort zu gehen und an Geschäften vorbei zu spazieren.

Den Abschluss des Tages bildete eine Führung durch das Römermuseum. Dieses stellt eine sehr große Menge an Funden aus den Ausgrabungen aus, wie beispielsweise Fläschchen für Parfum und Öle, römische Waffen und als besondere Highlights eine römische Reitermaske und einen Lastkahn. Die Reitermaske ist aufgrund ihres guten Erhaltungszustands ein unglaublich wichtiges Zeugnis römischer Präsenz in Germanien. Der zweite Teil des Römermuseums umfasst die ausgegrabenen Fundamente der römischen Thermenanlage. Das besondere hier besteht darin, dass mit Hilfe von roten Stahlträgern die römischen Kuppeln und Bögen des Gebäudes nachempfunden worden sind, sodass sich über den Fundamenten die Thermen wieder erheben und dem Besucher die einstige Pracht vor Augen führen.