Schön, wenn man seinen Traumberuf schon frühzeitig kennt, aber das ist längst nicht bei allen Schülerinnen so. Deshalb ist es unser Ziel, die Schülerinnen intensiv auf die Berufswahl zubereiten sowie ihre Entscheidungsfähigkeit hinsichtlich ihrer Berufswahl oder ihres weiteren schulischen Bildungsganges zu fördern. Die Berufswahlvorbereitung sehen wir als einen wesentlichen Bestandteil der Mädchenerziehung an, darüber hinaus ist es gerade an einer Mädchenschule erforderlich, das breite Spektrum beruflicher Möglichkeiten darzustellen und das Interesse an derzeit immer noch eher frauenuntypischen Berufen zu wecken.
Berufswahlfahrplan
Mit Beginn der Jahrgangsstufe 8 startet die erste Phase des Übergangs Schule und Beruf.
Im ersten Halbjahr der Jahrgangsstufe 8 durchlaufen die Schülerinnen eine Potenzialanalyse. Diese liefert einen wichtigen Grundstein für die weiteren Schritte in Richtung Berufsorientierung und Berufswahl.
Mit Beginn der Jahrgangsstufe 8 startet die erste Phase im Übergang Schule-Beruf. Dabei liefert die Potenzialanalyse einen wichtigen Grundstein. Deren Ergebnisse bieten allen Schülerinnen zu Beginn des Prozesses eine fundierte Selbst- und Fremdeinschätzung. Die Jugendlichen entdecken dabei auch unabhängig von geschlechtsspezifischen Rollenerwartungen ihre fachlichen, methodischen, sozialen und personalen Potenziale im Hinblick auf die Lebens- und Arbeitswelt. Die Ergebnisse werden individuell ausgewertet und in einem Berufswahlpass dokumentiert.
Die Potenzialanalyse zielt darauf ab, dass sich die Jugendlichen den eigenen Interessen, Neigungen und Möglichkeiten annähern und damit verbundene Kompetenzen weiterentwickeln. Es handelt sich nicht um eine Berufsempfehlung. Eine Potenzialanalyse fördert vielmehr die Selbstreflexion und erschließt Anhaltspunkte für ein passgenaues Angebot der weiteren Bausteine in der Berufsorientierung wie Berufsfelderkundungen oder die Auswahl von Schülerbetriebspraktika in der Klasse 9.
Nach Abschluss der Potenzialanalyse erhalten die Schülerinnen ein Zertifikat, das Aussagen über ihre Neigungen und praktischen Fähigkeiten, ihre berufsbezogenen Kompetenzen und individuellen Stärken gibt.
Nach der Potenzialanalyse, welche nun die Stärken und die berufsrelevanten Kompetenzen ermittelt hat, erfolgen die Berufsfelderkundungstage. Im zweiten Halbjahr der 8ten Klassen werden die Schülerinnen an drei verschiedenen Tagen drei Betriebe erkunden. Das Standardelement „Berufsfelder erkunden“ liefert den Schülerinnen erste Impulse, realistische Vorstellungen über die Berufswelt und die eigenen Fähigkeiten und Interessen zu entwickeln. Schülerinnen, die im Prozess der Berufsorientierung eine besondere Förderung benötigen, werden individuell gefördert und können ab Klasse 9 an Praxiskursen teilnehmen.
Außerdem haben die Mädchen die Möglichkeit, am Girl´s Day teilzunehmen und in diesem Rahmen einen weiteren Betrieb zu erkunden.
Darüber hinaus werden die Schülerinnen im zweiten Halbjahr durch einen externen Kooperationspartner der Arbeitsagentur Düren unterstützt. Hier findet ein ersterdurch den Berufsberater betreuter Besuch im Berufsinformationszentrum (BIZ) der Arbeitsagentur Düren statt. Der Berufsberater erläutert den Schülerinnen, welche Möglichkeiten er hat, ihren Berufsfindungsprozess zu begleiten und zu unterstützen. Ferner werden die Mädchen durch ihn in die Nutzung der verschiedenen audiovisuellen Medien, Print- und Online-Medien der Agentur für Arbeit herangeführt, damit sie diese in der Folgezeit selbstständig zur Information nutzen können.
Auch findet Anfang des zweiten Schulhalbjahrs für Schülerinnen und Eltern eine Informationsveranstaltung zum Schülerbetriebspraktikum in Klasse 9 statt, auf der die Intention des Praktikums, die Wahl der Praktikumsstelle, die Dokumentation des Praktikums und über rechtliche und organisatorische Aspekte informiert wird.
In Klasse 9 erhalten die Schülerinnen einen wöchentlich zweistündigen Politikunterricht mit dem Schwerpunktthema Berufsorientierung. Im ersten Halbjahr werden systematisch die möglichen Berufs- und Ausbildungswege nach Abschluss der Sekundarstufe I erarbeitet. Ferner werden die eigenen Interessen und Fertigkeiten ermittelt und den Anforderungsprofilen der Ausbildungsberufe gegenübergestellt. Innerhalb dieses Unterrichts findet auch die Vor- und Nachbereitung des Betriebspraktikums statt.
Jedes Jahr im Januar absolvieren die Schülerinnen der neunten Klassen ein dreiwöchiges Betriebspraktikum. Die Schülerinnen haben in dieser Zeit die Gelegenheit, sich in entsprechenden Betrieben hinsichtlich ihrer möglichen Berufswahl umzusehen und so einen Einblick in die Wirtschafts- und Arbeitswelt zu erhalten, unter Anleitung Arbeitsproben und einfache, im Betrieb mögliche Arbeiten zu verrichten.
Im Verlauf des zweiten Halbjahres stehen Themen wie die Wiederholung und Vertiefung des Verfassens von Bewerbungsunterlagen, das Analysieren von Ausbildungsplatzangeboten, die Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche, die Rechte und Pflichten von Auszubildenden, der Ausbildungsvertrag und die Bausteine unserer Sozialversicherungssysteme im Vordergrund.
Im Laufe des Frühjahres nehmen die Schülerinnen der neunten Klassen an einem Bewerbungstraining des externen Partners der St. Angela Schule der Sparkasse Düren teil. Hierbei wird der Fokus auf die Bewerbungsunterlagen und das Vorstellungsgespräch gelegt. Mit einem weiteren Partner, der Barmer GEK, durchlaufen die Schülerinnen ein Assessment Center.
Unter einem Assessment Center versteht man ein umfassend angelegtes eignungsdiagnostisches Verfahren, bei dem mehrere Kandidaten über einen Tag getestet und von mehreren Beurteilern hinsichtlich ihrer Eignung für bestimmte Positionen beurteilt werden. Eignungsdiagnostische Verfahren, die dabei zum Einsatz kommen, sind beispielsweise Rollenspiele, Präsentationsübungen oder Gruppenarbeiten. Wegen des Einsatzes dieser verschiedenen Instrumente ist die Validität des Verfahrens derjenigen einzelner Tests zur Messung allgemeiner Fähigkeiten (Intelligenz, Intelligenztest), bzw.Arbeitsproben oder strukturierten Interviews überlegen werden.
Außerdem stellen sich im Frühjahr des 9ten Schuljahres zwei „Ausbildungsbotschafter“ vor. Die Ausbildungsbotschafter geben direkte und authentische Einblicke in Ausbildungsberufe und informieren umfassend über die Berufsausbildung, über die Vielfalt der Berufswelt und über Karrieremöglichkeiten. Der Kontakt mit Jugendlichen im tatsächlichen Arbeitsleben gibt Jugendlichen Impulse für die eigene Berufsorientierung.
Weiterhin finden in den Klassen 9 und 10 Berufs- und Informationsveranstaltungen für Schülerinnen und Eltern statt:
- Berufsorientierung durch den Berufsberater in der Klasse (Plenum) mit anschließenden
Sprechstunden in der Schule
- Sprechstunde des Berufsberaters an den Elternsprechtagen
- Beratungsgespräche (nach Termin) mit dem Berufsberater in der Arbeitsagentur Düren
- Nutzung des Berufsinformationszentrums der Arbeitsagentur Düren
- Besuch der jährlich stattfindenden Ausbildungsbörse im Haus der Stadt in Düren
- Informationsvortrag für die Eltern der Schülerinnen der Klassen 9 zu Beginn des ersten Halbjahres zu den möglichen Bildungs- und Ausbildungswegen nach Klasse 10
- Gespräche mit Referenten bei den jährlich stattfindenden abendlichen Informationsveranstaltungen der weiterführenden Schulen im Foyer unserer Schule
- Beratungsgespräche mit dem Schulleiter und der Oberstufenkoordinatorin des St. Angela Gymnasiums im Herbst, am Ende des ersten Halbjahres Klasse 10 und jederzeit bei Bedarf
- Tage der offenen Tür in den Berufskollegs jeweils vor den Anmeldeterminen
In Klasse 10 liegt der Schwerpunkt auf den individuellen Hilfestellungen, da der Stand des Berufswahl- und Entscheidungsprozesses individuell sehr unterschiedlich ist.
So stehen den Schülerinnen die Beratungen durch Berufsberater, KlassenlehrerIn und BerufskoordinatorIn zu Verfügung.
Bundesagentur für Arbeit – Agentur für Arbeit Düren
Die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Düren, im Besonderen mit unseren Berufsberatern Frau Schlender und Herr Petkovic, findet über das ganze Jahr verteilt in zahlreichen Begegnungen und Maßnahmen statt.
Sparkasse Düren
Im Rahmen von KURS (Kooperationsnetz von Unternehmen der Region und Schulen) ist die St. Angela-Schule eine Lernpartnerschaft mit der Sparkasse eingegangen. Diese wurde am
11.Juli 2013 in der Schule unterzeichnet. Die Schülerinnen sollen durch zahlreiche Angebote die unternehmerische Arbeitswelt kennen lernen. Darüber hinaus soll die Lernpartnerschaft einen Beitrag leisten zur Sicherheit und Mündigkeit der Schülerinnen in den Rollen, die sie in den verschiedenen Bereichen der Wirtschaft einnehmen.