Charlotte Campbell zu Besuch an der St. Angela Schule

„What did your parents say, when you decided to become a busker?“ Das war eine der ersten Fragen, die Schülerinnen der siebten und achten Klassen der St. Angela Realschule an die englische Straßenmusikantin Charlotte Campbell stellten.

“The best thing in the life of a busker is the freedom to play your music whenever and wherever you want.”

Die Achtklässlerinnen hatten Charlotte Anfang Mai während ihrer Klassenreise nach Rochester und London auf der Southbank am Fuße des London Eye kennengelernt, ihrer Musik zugehört und sich mit ihr unterhalten. Einige waren auch danach noch mithilfe der modernen Medien in Kontakt geblieben. Als Charlotte jetzt durch Deutschland tourte und unter anderem auch in Köln auftrat, reifte die Idee, sie zu einem Besuch in der Schule einzuladen. Frau Breuer nahm Kontakt zu ihr auf und zu unserer Überraschung und Freude stimmte sie einem Auftritt in der Schule zu.

Neben einer Reihe von Liedern, die von den Schülerinnen mit viel Applaus bedacht wurden, nahm sie sich viel Zeit, um die Fragen der Mädchen mit Fröhlichkeit und liebenswürdiger Leichtigkeit zu beantworten. Hier wurde, wie auch schon in London deutlich, dass sie ihren Beruf vor allem auch liebt, weil sie so Kontakt zu Menschen haben kann, ihnen nahe kommt, gemäß ihrem Motto „A gig is like giving a speech, but busking is a conversation.“

Im Verlauf des Gesprächs erfuhren die Schülerinnen, dass sie in London in einer WG wohnt und eine Katze hat, sie einer musikalischen Familie entstammt, in der Musik immer eine Rolle spielte, sie zwei Brüder hat, die „normalen“ Berufen nachgehen, dass sie an verschiedenen Orten in London musiziert, neben dem London Eye auch in U-Bahn-Stationen und an Bahnhöfen wie Waterloo Station und dass sie sich an manchen Tagen die Orte ihrer Auftritte, für die sie auch eine Lizenz erwerben muss, mit bis zu sechs oder sieben anderen Straßenmusikanten teilen muss. Ebenso erfuhren die Mädchen, dass sie eine Vielzahl von Liedern schreibt, an die 50, von denen es dann etwa 10 auf eine neue CD schaffen, ihre dritte wird sie am 13. Oktober in London veröffentlichen. Auch auf tiefer gehende Fragen, wie die Frage nach dem Wunsch von Kindern oder wo sie sich in 5 bis 10 Jahren sieht, gab sie bereitwillig eine Antwort. An Kinder denkt sie im Moment noch nicht, dazu fehlt ihr das sichere und regelmäßige Einkommen. In 5 bis 10 Jahren möchte sie sich als Songwriterin einen Namen gemacht haben. Nachdenklich wurde sie bei der Frage, ob die Gefahr Opfer terroristischer Anschläge zu werden sie im Alltag begleite. Sie blendet das Risiko nicht aus, ist aber grundsätzlich der Überzeugung, dass alles Menschenmögliche getan wird, um die Gefahr so gering wie möglich zu halten, man aber nie absolute Sicherheit haben kann. Wenn dann seine Zeit gekommen ist, muss man sich damit abfinden.

Mit ihrem strahlenden Lächeln im Gesicht, ihren aufrichtigen Worten und ihrer authentischen, sympathischen Art strahlte sie viel Positives und ein Gefühl von Wärme aus. Darüber hinaus blieb Zeit für viele Selfies und das gemeinsame Singen der einen oder anderen Textzeile.

Übrigens, Charlottes Eltern ließen sich von ihr überzeugen, weil Charlotte unbedingten Willen zeigte, diesen Schritt gut durchdacht und geplant hatte und, vor allem, weil sie erkannten, dass es sie glücklich macht.

Mehr auf youtube:   https://youtu.be/vX_LGHdD5Pg