Aachen- 9.23 Uhr und alle sind aufgeregt
Die Koffer sind gepackt und wir sind bereit dazu, alles für eine Woche hinter uns zu lassen und in ein völlig fremdes Land zu reisen. Unser erster Halt ist nach wenigen Stunden Paris, wir kamen gegen Mittag an, um die Stadt zu erkunden und ihre Schönheiten, wenn auch nicht bei so gutem Wetter, zu bewundern. Nachdem wir so viel wie möglich gesehen hatten , wie es in unseren engen Zeitplan nur rein passte, ging es für uns dann endlich weiter nach Châteuroux. Es war bereits in den frühen Abendstunden, als uns unsere Gastschwestern das erste Mal begrüßten. Am Bahnhof von Châteuroux trennten sich unsere Wege dann bis zum nächsten Morgen. Am Montag trafen wir uns also in der Lycée Saint Solange, der Schule in Frankreich, um uns alle kennenzulernen und die Schulen und Städte vorzustellen. Darauf folgte ein Rundgang durch Châteuroux und das Besichtigen kleiner Denkmäler. So schnell wie der Tag anfing, hörte er auch wieder auf und ein neuer brach an. Dienstag ging die Projektwoche dann richtig los: Wir setzten uns für die Umwelt ein und sammelten Müll mit Menschen, die eine körperliche Beeinträchtigung haben.
Durch die sechs Tage, wurden uns viele verschiedene soziale Projekte vorgestellt sowie die Menschen, die sie in Anspruch nehmen oder sogar leiten. Die Organisation Pastorale, kümmert sich um Flüchtlinge und ihre Einbürgerung. Wir durften ihre Vorsitzenden kennenlernen und ihnen Fragen stellen. In gemischten Gruppen, mit Leuten aus allen Ländern, bereiteten auch wir Präsentationen und Plakate vor, um auf die Umstände aufmerksam zu machen. Das weitere Programm beinhaltete hauptsächlich das Besichtigen von Schlössern. Auch dabei konnten wir viel über Frankreichs Kultur und Geschichte lernen, ebenfalls jedoch auch wie schwierig es sein kann mit einer körperlichen Behinderung solche Plätze zu besichtigen und zu erleben. Natürlich unternahmen wir auch Dinge, bei denen man nicht so viel nachdenken musste und so besuchten wir ein Kino in Châteuroux, in dem wir den Film „Ziemlich beste Freunde“ sahen oder machten einen Orientierungslauf durch einen der Stadtparks. Bei so viel Programm bemerkte man leider gar nicht , wie schnell die Zeit verging und plötzlich war es schon Freitag. Bevor abends die Abschiedsparty stattfinden konnte, wurden alle Präsentationen, die über die Woche vorbereitet worden waren, vorgestellt. Gegen Abend versammelten wir uns alle wieder vor der Schule, um ein letztes Mal ausgelassen zusammen zu sitzen. Bevor der Abend aber richtig startete, bekamen wir alle noch eine Urkunde, die uns die Teilnahme am Erasmus Projekt bescheinigt. Die vielen Ansprachen, die gehalten wurden, ließen uns schon ein wenig emotional werden , doch für Trauer war keine Zeit. Denn spätestens als Macarena getanzt wurde, waren alle in der Stimmung diesen Abend unvergesslich zu machen. Wir lernten Tänze aus verschiedenen Kulturen kennen und lachten viel. Zum Bedauern aller musste der Abend leider enden und der Samstag kommen.
Viel zu früh standen wir am Samstagmorgen wieder am Bahnhof. Die Stimmung war gedrückt denn niemand wollte wirklich nach Hause fahren, viele hielten sich bei den Händen oder in den Armen und einige Tränen rollten die Wangen hinunter. Wir trösteten uns ein wenig damit, dass im November alle Teilnehmenden zu uns nach Deutschland kommen und nahmen Abschied. Die Reise nach Frankreich war für uns ein einmaliges Erlebnis, die verschiedenen Länder so vereint zu sehen und so viele Menschen und Kulturen kennenzulernen, machte unglaublichen Spaß. Wir freuen uns bereits auf November, wenn wir hoffentlich alle wieder zusammen sind. Und wir sind sehr dankbar, diese tolle Erfahrung gemacht zu haben, dank Erasmus+, einem durch die EU geförderten Schulpartnerschaftsprogramm.