Orientierungstage 25.03. bis 28.03.2019 in Frankfurt a.M.
Frankfurt am Main – Eine Stadt mit Höhen und Tiefen
Unsere Gruppe wollte sich auf den O-Tagen mit Menschen beschäftigen, welche am Existenzminimum leben. Dafür planten wir gemeinsam mit Herrn Kruse und Frau Rahier, dass jede von uns Schülerinnen ein kleines Praktikum im sozialen Bereich machen sollte. Im Rahmen der O-Tage durften wir verschiedene Projekte ausprobieren, in denen wir eingeteilt wurden. Diese dienten dazu Soziales zu leisten sowie die Schwierigkeiten der Menschen in sehr schlecht lebenden Verhältnissen, wie beispielsweise Obdachlose oder Flüchtlinge, kennenzulernen und uns in sie hineinzuversetzen, was uns letztendlich zum Nachdenken anregte. Die Projekte fanden im Franziskustreff, der Bärenstraße, der Straßenambulanz, der Frankfurter Tafel sowie im Café Deutschland statt. Wir wählten die Stadt Frankfurt, da dort der riesige Unterschied zwischen Armut und Reichtum besonders gut erkennbar ist.
Wir (20 Schülerinnen) fuhren am Montag gegen 7:45 Uhr in Düren mit dem Zug los. Als wir in Frankfurt ankamen, gingen wir zu unserer Jugendherberge im Stadtteil Sachsenhausen, der nah an der Innenstadt liegt, und bezogen unsere Zimmer. Später trafen wir uns in unserem Gruppenraum und traten dann in Kleingruppen unsere Stadtrallye an. Auf der Rallye entdeckten wir viele interessante Orte wie zum Beispiel das Bankenviertel, die Paulskirche und den Dom. Am Abend trafen wir uns erneut in unserem Gruppenraum und erzählten von unserer Stadterkundung. Einige Schülerinnen hatten bereits an diesem Tag schon ihr Praktikum gemacht und erzählten von ihren Erfahrungen. Sie erzählten, dass sie gemeinsam mit Flüchtlingen und Ehrenamtlichen eine Diskussion geführt hatten, in welcher es um das schwierige Thema der Flucht und Immigration ging.
Am nächsten Tag begann mein Praktikum um 6:30 Uhr im Franziskustreff. Mich begleiteten zwei weitere Mitschülerinnen. Beim Franziskustreff können Obdachlose, aber auch Menschen mit wenig Geld für 0,50€ frühstücken. Unsere Aufgabe war es, diese Menschen (insgesamt waren an diesem Morgen 160 Obdachlose da) zu bedienen. Wir brachten ihnen einen Teller mit Aufschnitt, sowie Kaffee oder Tee. Die Getränke durften jederzeit nachgefüllt werden und jeder der Kunden bekam einen Beutel, in welchem weitere Brote etc. waren. Diesen konnten sie dann mitnehmen, um für den Tag ein wenig Proviant zu haben. Zusätzlich gingen wir mit Brötchen, Keksen und Kuchen herum und verteilten diese ebenfalls. Die meisten Kunden waren sehr offen und viele unterhielten sich mit uns. Andere wiederum sprachen kaum oder konnten nur wenig Deutsch. Dennoch bedankten sich sehr viele. Als der Franziskustreff schloss, halfen wir beim Putzen, aßen mit den Mitarbeitern und gingen schließlich zurück zur Herberge. Nachmittags gab es die Möglichkeit mit den Lehrern einen jüdischen Friedhof zu besuchen. Am Abend trafen wir uns in der Großgruppe und erzählten erneut von unserem Tag.
Am Mittwoch stand der Besuch der Caritas und der Besuch der Jugendkirche Jona an. Morgens gingen wir mit Herrn Kruse zur Frankfurter Caritas und erfuhren, welche Aufgaben und Projekte diese hat. Außerdem wurde uns die Situation der Obdachlosen und Wohnungslosen nochmals näher gebracht und ergänzte sich gut mit den Erfahrungen, die wir am Tag zuvor gesammelt hatten. Am meisten beeindruckte uns, dass die Caritas in Frankfurt Wanderausflüge mit Obdachlosen veranstaltet. Wir spendeten 100€, welche wir zuvor in unserer Großgruppe eingesammelt hatten, um Projekte der Caritas zu unterstützen. Nachmittags besuchten wir die Jugendkirche Jona gemeinsam mit Frau Rahier und Herrn Kruse. Dort bastelten wir unter anderem eine Schatzkiste, welche wir mit Erfahrungen aus Frankfurt füllen sollten. Am Abend trafen wir uns erneut in unserem Gruppenraum und stellten unsere persönlichen Gegenstände, welche wir von Zuhause mitbringen sollten, vor.
An unserem letzten Tag in Frankfurt aßen wir gemeinsam unser Frühstück und packten unsere Koffer. Wir trafen uns im Gruppenraum und gaben Feedback zu unserem Aufenthalt in Frankfurt am Main. Außerdem schrieben wir einen Brief an uns selbst (Diesen werden wir am Ende unserer Schulzeit zurückbekommen) und wir schrieben ein Kompliment zu jeder Mitschülerin auf. Dann gingen wir gemeinsam zum Frankfurter Hauptbahnhof und machten uns auf dem Weg nach Hause.
Die Orientierungstage waren eine wirklich schone und aufregende Zeit, in der wir viel über uns selbst und über andere gelernt haben. Wir lernten die großen Bankentürme Frankfurts kennen und die Menschen, die in ihrem Schatten leben. In einer Stadt mit so vielen Gegensätzen und Hektik mussten wir auch einfach einmal still sein, Dinge gelassener angehen, offener sein und an andere denken. Hoffentlich können wir all das auch mit nach Düren nehmen.
(Aria, Lisa, Jana und Klara)