„Wow, das war einfach nur toll!“

Auch einige Tage nach den Musical-Aufführungen in der Kulturfabrik Becker und Funck in Düren stehen die Schülerinnen der Differenzierungskurse musischer Bereich der Klassen 8 und 9 noch ganz unter dem Eindruck und der Begeisterung des von ihnen gestalteten und durchlebten Musicals Catwalk – die Story. Dieses entwickelte sich über mehrere Monate und wurde dann nach einer intensiven Probenzeit auf die Bühne gebracht. Es erscheint als riesiger Glücksfall, dass diese 43 Jugendlichen hier das Miteinander inszeniert haben, was sich in Bildern, Musik und szenischen Darstellungen aus ihrer ganz eigenen Betroffenheit ausdrücken wollte: der Catwalk als Ort, an dem sich Eitelkeit, Neid und Verstellung auslebt! Und da wurde nicht an Licht- und Geräusch-Effekten, Liedern und Tanzperformances gespart! Es ging richtig heiß her, der Zickenkrieg nahm in verschiedenen Zusammnhängen seinen Lauf- (steg)… Während des Musicals ist es das Bloggerpärchen Tim und Lilia, das durch märchenhaft anmutende Begegnungen aufdeckt und entlarvt und nach und nach eine „wahre Geschichte zum Black Friday postet, kein Fake…“. Die Konfrontation mit den schockierenden Hintergründen, der Kehrseite des Modekonsums, konkret dem übergroßen Leid, das die Produktion der billigen Massenware Kleidung hervorbringt und medial unterstützt durch den Einsatz von Videoausschnitten, wirkte zutiefst berührend und scheint bei den Schülerinnen nachzuwirken: „Mir ist es jetzt nicht mehr egal, wie meine Kleidung produziert wird. Ich bin entsetzt, wie Menschen ausgebeutet werden, damit wir hier als Modejunkies leben und uns ständig neue Klamotten kaufen können zu einem Spottpreis. Im Musical gab es viele witzige Szenen, und es hat riesigen Spass gemacht, in die vielen Rollen, die irgendwie mit Mode und ihren Machenschaften zutun haben, hineinzuschlüpfen. Aber im tiefsten Inneren wurde mir darüber noch klarer, in was für einer verrückten und ungerechten Welt wir leben. Ich mache mir große Sorgen um unsere Zukunft. Aber durch das Theaterspielen habe ich gespürt, dass ich etwas tun kann. Ich war ja mittendrin….“ Ähnlich ging es den zahlreichen ZuschauerInnen, die in ihrer Begeisterung zum Teil zu beiden Aufführungen kamen. So war der Theatersaal gut gefüllt. Der Leiter der Kultureinrichtung, Herr Busch, unterstützte die Musicalarbeit, wo er nur konnte. Ihn hatte das große Engagement und die Spielfreude der Schülerinnen und ihrer beiden Lehrerinnen Christina Kleinlosen und Konni Weber-Hürter von Anfang an überzeugt, und er wünscht sich sehr, dass auch das nächste Musical der Schülerinnen des St.Angela Gymnasiums wieder auf dieser Bühne aufgeführt wird: „Ein solches Projekt ist genau das, was wir hier in unserer Einrichtung fördern und unterstützen wollen! Also kommt wieder! Eure Arbeit ist super!!“

Und das nächste Schuljahr kommt bestimmt und mit ihm ein neues Musical! Da darf die Vorfreude schon mal wachsen!!